Scotchen
- DeSta::Microcut
Funktionsweise von Scotchen
Scotchen – auch als Mikrolieren bezeichnet – dient vor allem dazu, Werkstücken ein gleichmäßiges, dekoratives Finish zu verleihen. Das mechanische Oberflächenbearbeitungsverfahren wird auch als Satinieren oder Mattieren bezeichnet. Es entfernt kleine Kratzer und sorgt für eine optisch ansprechende, matte und nicht spiegelnde Oberfläche. Im Vergleich zum Schleifen, das gezielt Material abträgt, fokussiert das Scotchen auf die Veredelung der Oberflächenstruktur.
Der Begriff Scotchen hat seine Wurzeln im Englischen und bezeichnet damit eine spezielle Form eines Schleifvorgangs in der Metallbearbeitung. Die spezielle Methode der Oberflächenbehandlung kommt meist zur Verwendung, um spezifische Glanzgrade auf Metalloberflächen, beispielsweise auf Edelstahl, zu erzeugen.
Scotchen erfolgt mit speziellen Schleifvliesen. Diese weisen eine offene Struktur aus synthetischen Fasern auf und sind mit gleichmäßig verteilten Schleifkörnern bestückt. Die Fasern sind in der Regel aus Nylon oder Polyester und bilden ein flexibles, dreidimensionales Netz, indem sie verklebt werden. Aluminiumoxid, Siliziumkarbid oder Diamantkörner kommen als Schleifmittel zum Einsatz. Je nach gewünschtem Mattierungsgrad und bearbeitetem Material erfolgt die Wahl von Schleifmittel und Körnung. Die Vliese sind je nach Bedarf als Bänder, Scheiben, Rollen oder als Hand-Pads für die manuelle Bearbeitung erhältlich.
Die spezifische Arbeitsweise unterscheidet sich beim Scotchen je nach bearbeitetem Material. Weitere Details dazu erfahren Sie in den nächsten Kapiteln.
Scotchen von Edelstahloberflächen
Scotchen von Aluminiumoberflächen
Scotchen von Kunststoffen

Scotchen - Vorteile und Nachteile
Scotchen ist ein schonendes Verfahren um Oberflächen zu veredeln. Zu den Vorteilen gehören:
- Ästhetik: Ergebnis ist eine gleichmäßige, hochwertige und dekorative Oberfläche mit einem feinen Strichbild. · Haptik: Das Griffgefühl und die Haptik des Werkstücks werden durch das Verfahren deutlich verbessert.
- Vorbereitung: Das Verfahren ist ideal für die Vorbereitung von Oberflächen für Beschichtungen bzw. Lackierungen geeignet, da die behandelte Oberfläche eine deutlich bessere Haftung aufweist.
- Kaschierung: Dank der gleichmäßig mattierten Oberfläche lassen sich feine Kratzer, Fingerabdrücke und kleine Unregelmäßigkeiten in der Oberfläche gut verbergen.
- Vielseitigkeit: Scotchen lässt sich auf eine Vielzahl von Materialien anwenden.
Das Oberflächenbearbeitungsverfahren hat auch einige Nachteile:
- Gleichmäßigkeit: Die Anwendung muss sehr gleichmäßig erfolgen, da sich sonst eine unerwünschte ungleichmäßige Oberfläche bzw. Wolkenmuster bilden können.
- Feine Partikel: Der entstehende Abrieb besteht aus feinen Partikeln die ein Gesundheitsrisiko darstellen können. Daher ist eine entsprechende Absaugung der Partikel erforderlich.
- Werkzeugkosten: Die erforderlichen speziellen Maschinen und Schleifvliese können in der Anschaffung kostenintensiv sein.
Einsatzbereiche für Scotchen
Das technische Oberflächenveredelungsverfahren Scotchen wurde speziell für die Veredelung von Edelstahloberflächen entwickelt und erzeugt ein ästhetisch ansprechendes feines Strichbild. Vor allem Edelstahl und Aluminium lassen sich mit dem Verfahren in unterschiedlichsten Glanzgraden erzeugen.
Das in der Metallverarbeitung unverzichtbare Veredelungsverfahren für Edelstahl- und Aluminiumoberflächen kommt für die Fertigung von Gehäusen, Apparaten, Maschinenteilen sowie Komponenten für den Maschinenbau und die Automobilindustrie zur Verwendung.
In der Bauindustrie und der Architektur kommt Scotchen für Edelstahlelemente wie beispielsweise Geländer, Verkleidungen oder Aufzugskabinen zum Einsatz. Die mattierten Oberflächen verleihen eine elegante, gebürstete Optik. Im Innenausbau kommt das Scotchen ebenso für die Veredelung von Metallelementen zur Verwendung.
Der Fahrzeugbau nutzt das Scotchen zur Vorbereitung von Oberflächen für Lackierungen. Zudem lassen sich korrodierte Oberflächen sowie Reparaturstellen an Metallkarosserien damit finishen. Ein weiterer Anwendungsbereich ist das Aufbereiten von Zierteilen bzw. Felgen.
In der Pharma- und Lebensmittelindustrie setzt man Scotchen ein, weil die geglätteten Oberflächen das Anhaften von Verunreinigungen reduzieren. Das ist für die Einhaltung von Hygienestandards entscheidend. Anwendungsbeispiele sind unter anderem Edelstahlbehälter, Maschinenteile und Rohrleitungen.